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Bremen: Rathaus (Bildrechte: LfD Bremen, Christian Richters)

05.05.2021

CFP: Konferenz MATRIX MODERNE I OSTMODERNE – Bauen, baubezogene Kunst und Formgestaltung in Ostdeutschland und dem Europa der Nachkriegszeit

Zweitägige Konferenz (Impulse, Debatten, Präsentationen) für Forscher*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Bürger*innen, Kulturpolitiker*innen und Aktivist*innen

Termin: 1.–2. Oktober 2021

Veranstalter: Kunstsammlungen Chemnitz mit Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen und des Kulturhauptstadtbüros Chemnitz 2025

Ort: Stadthalle Chemnitz, Kunstsammlungen Chemnitz – Kunstsammlungen am Theaterplatz

Das moderne Bauen, die baubezogene Kunst und Formgestaltung der unmittelbaren Nachkriegszeit seit den 1950er Jahren haben nach langen Perioden der Nichtbeachtung, Geringschätzung, teilweisen Zerstörung oder Unkenntlichmachung in den vergangen zehn Jahren eine wachsende Aufmerksamkeit und Aufwertung erfahren. Die MATRIX MODERNE umfasst dabei eine Vielzahl modernistischer Bewegungen, Stile und Strömungen, die von Spätmoderne, Nachkriegsmoderne, Brutalismus, Westmoderne, Postmoderne, aufgeschobener Moderne, sozialistischer Moderne, Zweite Moderne, DDR-Moderne reichen – der Begriff der Ostmoderne feiert zuletzt eine regelrechte Konjunktur.

Verantwortlich für diesen Aufmerksamkeitsschub sind auf Seiten der Wissenschaft insbesondere Architektur- und Städtebauhistoriker*innen, Kunst- und Kulturwissenschaftler*innen sowie Denkmalpfleger*innen. Auf der anderen Seite manifestiert sich ein reges bürgerschaftliches Interesse und zivilgesellschaftliches Engagement, welches sich in lokalen, regionalen und europäischen Initiativen und auf digitalen Plattformen organisiert, Wissen geniert, Informationen publiziert und so am öffentlichen Bild und der öffentlichen Wahrnehmung der Ostmoderne mitwirkt.
Der Begriff der Ostmoderne beschreibt dabei s/ein besonderes Verhältnis gegenüber den anderen modernistischen Strömungen und fordert eine eigenständige Betrachtung für im Zuge des Neu- oder Wiederaufbaus im Osten entwickelte Architekturen, baubezogene Kunst, Formgestaltungen und Alltagsästhetiken ein. Diese eigenständige Betrachtung sollte zu einer Neu-Bewertung und Diskussion der bisherigen Maßstäbe für die Aneignung von Tendenzen der internationalen Moderne auf europäischer Ebene führen, denn: »Die DDR-Moderne ist nicht bloß an den Maßstäben des weltweiten Modernismus zu messen, sondern muss als ein eigenständiger Beitrag zur Diskussion dieser Maßstäbe verstanden werden. […] Der Vergleich mit Tendenzen aus Westeuropa zeigt, dass die moderne Architektur der SBZ/DDR für Anregungen einer experimentierfreudigen internationalen Baukultur offen war und mit eigenständigen Leistungen darauf aufbaute.« (Andreas Butter, Berlin)
Die internationale Konferenz möchte in Impulsvorträgen solchen theoretischen Überlegungen und wissenschaftlichen Ansätzen nachgehen und dabei insbesondere den Vergleich von DDR-Nachkriegsarchitekturen, baubezogenen Kunstwerken und Formgestaltungen mit westdeutschen und europäischen Architekturen und Formgestaltungen der Nachkriegsmoderne anregen und fördern (Session A-D). Ebenso eingeladen sind Präsentationen künstlerischer Auseinandersetzungen oder von Ergebnissen künstlerischer Forschung (Session E) zur MATRIX MODERNE I OSTMODERNE. Daneben soll ein Forum städtische, regionale wie internationale Initiativen zum Erhalt des künstlerischen und kulturellen Erbes der Ostmoderne und die Bedeutung ihrer fotografischen, dokumentarischen und archivarischen Materialsammlungen für die Bearbeitung der Ostmoderne in Wissenschaft und Forschung vorstellen (Session F).

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