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Bremen: Rathaus (Bildrechte: LfD Bremen, Christian Richters)

09.09.2021

Die VDL im ZEIT-Magazin (37/2021)

Anlässlich einer Anfrage des ZEIT-Magazins hat die VDL länderübergreifend Denkmaldaten der bedeutendsten Stadtkerne und -bereiche zusammenzustellen. Ziel war es, deutschlandweit die Orte herauszufinden, welche eine besonders hohe Denkmaldichte aufweisen. Dieses Thema hatte das ZEIT-Magazin für das Vor-Finale des preisgekrönten Formates "Deutschlandkarte" im Magazin vorgesehen, das nun nach 14 Jahren neuen Ideen weichen wird.

16 Bundesländer - 16 Denkmalschutzgesetze - 18 Ämter: Berechtigt ist hier die Frage, wie vergleichbar die gelieferten Daten überhaupt sind. Bereits die absoluten Denkmalzahlen variieren je nach rechtlichem System - NRW erscheint hier durch sein konstitutives System benachteiligt -, Detailliertheit der Erfassung - besteht keine Möglichkeit der Eintragung von Gruppendenkmälern, entstehen z.T. deutlich höhere Zahlen - und schließlich der ländereigene Maßstab. Auch der methodische Ansatz zur Errechnung der Denkmaldichte ist hinterfragbar: Hier wurden die absoluten Denkmalzahlen der Fläche der gesamten Verwaltungseinheit gegenübergestellt. Orte mit vielen Eingemeindungen waren hier deutlich im Nachteil: Während die Grenzziehung in Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt eher großzügiger ist, werden Ortsgrenzen in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bayern eher enger gezogen. Die Grenze eines Ortes bedingt nicht nur seine Fläche, sondern auch seine Einwohnerzahl sowie Gesamtgebäudeanzahl. Mit mehr Zeit könnte überprüft werden, welche Denkmaldichte der jeweils denkmalrelevante Stadtkern/-bereich hätte - Google Earth böte hier ein Instrumentarium, um diese Flächenmaße zumindest annähernd zu ermitteln. 

Trotz dieser Überlegungen zeigt die Deutschlandkarte valide Ergebnisse: Das ZEIT-Magazin ist ein Lifestyle-Magazin. In diesem Kontext hat die Karte das Ziel aufzuzeigen, wie vielfältig die Denkmallandschaft in Deutschland ist und wieviele unbekannte, aber sehr lohnenswert zu besuchende Orte es gibt und wieviel Geschichte - die Lage bedeutender Fürstentümer des Hochadels wie Sachsen und die Kurpfalz sind immer noch ablesbar, ebenso das Gebiet der Hanse - heute noch erlebbar ist. Mit dem ZEIT-Magazin erhält das Thema "Denkmäler" eine Plattform mit einer Reichweite von 2,29 Mio. Lesern.

Die Recherchen zur Deutschlandkarte "Denkmaldichte" bieten zudem die Chance, über die Frage, wie erfolgreich Denkmäler Geld in Gemeinden und Städte bringen, nachzudenken: Denkmäler schaffen Werte, die sich etwa auf Tourismus und Immobilien auswirken. Zudem sind sie ein wichtiger Standortfaktor: Als Anziehungskraft für Firmen können sich diese Werte auch in Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen niederschlagen. Aber auch Denkmäler selbst schaffen Arbeitsplätze und erste Studien zeigen, dass erhaltene Sanierungsmittel über die Mehrwertsteuer an die öffentlichen Haushalte zurückgeführt werden können.  Darüberhinaus wirken sich Denkmäler positiv auf die Gesamtenergiebilanz eines Ortes aus durch ihre Langlebigkeit, nachhaltige Bau- und Sanierungsmaterialien und als Speicher Grauer Energie. Denkmäler stellen damit einen Wirtschaftsfaktor dar. Doch was heißt dies in Zahlen? Die Deutschlandkarte böte eine erste Datenbasis, um dieser Frage zukünftig nachgehen zu können.

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